Von Michael Rösch - Geschäftsleitung der innovations4learning GmbH

Heute habe ich mir während dem Bügeln der Kleider anstatt eines Films Wissen auf Youtube gegönnt. Einen Vortrag von Prof. Dr. med. Dr. phil Manfred Spitzer (Hirnforscher) einer meiner Lieblingswissenschaftler. Er hat geniale Bücher wie Digitale Demenz und die Smartphone-Epidemie geschrieben. Das Buch digitale Demenz ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.

Paradoxon

Nun, wer ihn und seine Aussagen kennt und das Geschäftsmodell von innovations4learning erkennt auf den ersten Blick ein Paradoxon. Wie kann innovations4learning digitale Lehr- und Lernmittel vertreiben, wenn Manfred Spitzer von digitaler Demenz spricht?

Wissenschaft

Grundsätzliches vorweg. Aus meiner Sicht wäre es sehr unwissenschaftlich einfach nur über die Studien oder Meinungen zu schreiben, die man selbst teilt oder die eigene Aussage unterstützen. Ich glaube fest daran, dass man schneller besser wird, wenn man die eigene Meinung und Vorgehensweise immer wieder herausfordert. Dies gilt für jede Einzelperson, wie auch für eine ganze Gesellschaft.

Doch kommen wir zurück zur Fragestellung. In seinem Vortrag zeigt er unter anderem klar auf, dass Youtube beispielsweise zu mehr Radikalisierung führen kann. Andererseits sehe ich mir gleichzeitig gerade sein Video auf Youtube an. Als Lehrperson und Vorgesetzter werde ich diese Erkenntnisse weitertragen, was wiederum einen positiven Effekt hat. Zudem besitzt auch Manfred Spitzer einen Computer und ein Smartphone.

Obwohl es also wissenschaftliche klar belegte Nachteile von Technologien gibt, ergeben sich bei zielgerichtetem Einsatz auch positive Effekte. In vielen Fällen hat es, wie so oft, mit der Menge des Konsums zu tun.

innovations4learning und digitale Bildung

Nun, wie passt das ganze zusammen. Hier ein paar Beispiele, welchen Einfluss Manfred Spitzer auf mich und dadurch auch innovations4learning hat:

  1. Ich wurde schon mehrfach darauf angesprochen, ob ich nicht digitale Lehrmittel für Primar- oder Oberstufenschüler machen könnte.
    Antwort: Nein, wir sind der Überzeugung, dass Kinder das Lernen erfahren sollen. Sie sollen nicht auf einem Tablett ein Blatt von einem Baum nach links oder rechts schrieben. Sie sollen in den Wald gehen und das Blatt anfassen.
  2. Eine weitere Frage war: Können die Lern- Lehrmittel anstatt nur für Informatik für alle Fächer angeboten werden?
    Antwort: Nein, maximal als Add-on zu traditionellen Unterrichtsmaterialien.
  3. Warum sind primär Lern-Nuggets entstanden und nicht grosse digitale Bücher?
    Antwort: Die Lernzeit soll möglichst effizient und gering sein.
  4. Warum hat i4L nicht einfach ein PDF erstellt?
    Antwort: Ein PDF digital zu lesen, vor allem auf Smartphones, hat einen negativen Einfluss auf die Ausbildung der Augen, da man das Gerät viel zu Nahe halten muss.
  5. Wie wird verhindert, dass die Lernenden (wie im Video erwähnt) zu stark abgelenkt werden?
    Antwort: Genau deshalb sind die Lern-Nuggets geschlossen Lerneinheiten. So wird der/die Lernende beim Lernen möglichst wenig abgelenkt und sieht ihren eigenen Lernfortschritt. Zudem kann die Lehrperson den Lernfortschritt überwachten und so die Effizienz sicherstellen.
  6. Wie können wir rechtfertigen digitale Lernmedien zu erstellen?
    Antwort: Unsere Lern- und Lehrmittel sind für den Informatikunterricht in Schule oder Unternehmen, bei welchem die Lernenden erstens sowieso bereits vor dem Computer sitzen und zweitens den Umgang mit digitalen Tools lernen müssen. Dafür gibt es dieses Fach.

IQ-Verlust durch Smartphone

Acht ja, was hat das Ganze mit dem Titel zu tun. Eine Studie hat belegt, dass ein Smartphone unabhängig davon, ob es aktiv ist oder nicht den IQ und das Konzentrationsvermögen signifikant schwächt. SEITDEM LASSE ICH MEIN SMARTPHONE SO OFT ES GEHT IN DER TASCHE ODER IN EINEN ANDEREN RAUM.

Für Schulleiter

Zum Schluss noch etwas für die Schulleiter.

  1. Eine Studie hat bewiesen, dass Schulen mit einem Smartphone-Verbot bessere Leistungen erzielen.
    Ja, vielleicht ist es ein wenig restriktiv. Doch in diesem Fall wäre es zum Besseren alle involvierten Parteien.
  2. Wenn Sie digitalisieren wollen, dann starten Sie doch mit der Schulverwaltung. Damit entlasten Sie sich, das Sekretariat und die Lehrpersonen. Letzter haben dann wieder mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft.

PS. Bildung ist ein eines der wichtigsten «Güter», daher spenden wir jedes Jahr für Bildungs- Umwelt- und Gesundheitsprojekte.

Wie weiter?

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Quelle

Spitzer, M. (2019). die Smartphone Epidemie. Stuttgart: Klett-Cotta.

Spitzer, P. D. (23. November 2019). youtube. Von Smartphone-Pandemie: https://www.youtube.com/watch?v=MRrPbNLhEuQ&t abgerufen